Bereits 2020 beeindruckte uns die Landschaft rund um Ljundalen, schon alleine der Weg über den Flätruetvägen, Schwedens höchste Strasse, auf der wir eine unvergessliche Begegnung mit Rentieren hatten.
Beim planen der Reiseroute für 2021 habe ich dann die Informationen zum Helagsmassiv und dem Fjäll entdeckt.
Der Helags ist mit 1796m der höchste Berg Schwedens unterhalb des Polarkreises, nahe der norwegischen Grenze, der National Geographic hat den Berg auf die Liste der 10 besten arktischen Wandergipfel gesetzt und die Vielfalt seiner Natur und seine Kultur als Hauptattraktion benannt.
Es wäre ohne Frage reizvoll, dieses Abenteuer einmal anzugehen, nachdem es auch heisst, der Gipfel wäre relativ einfach zu besteigen.
Zunächst waren wir aber nur darauf aus, das Fjäll zu erkunden, und es waren Mitte September schon herbstliche einstellige Temperaturen in der Gegend, und da es immerhin gute 12 km sein sollen, haben wir uns für die Mountainbikes entschieden.
Startpunkt ist der kostenpflichtige Parkplatz Kläppen, an dem campen aber leider nicht gestattet ist, bzw. geht es auch kurz davor.
Anfangs ist es ein schöner Forstweg, der dann nach ein paar Hütten abbiegt auf einen schmalen Pfad. Der Helags ist schon im Blick, bis der Pfad in den Wald geht, und eigentlich sehr schön ist, es nur dem Fahrrad etwas mühsam ist, über die zahlreichen Holzbretter wegen der vielen typischen Pfützen und moorigen Abschnitte. Zu Fuss ist man da auch nicht langsamer unterwegs, mit etwas Geschick kann man einige Stege fahrend meistern.
Nach circa 5km und 2 Stunden geht es dann etwas bergauf, man verlässt den Wald und kommt dann auf die beeindruckende Hochebene, ab hier kommt man dann auch mit dem Mountainbike besser voran. Der Weg geht immer leicht bergauf, teils immer wieder steinig und fordert etwas Fahrtechnik, dazwischen immer wieder Stege. Aber man ist unterwegs in einer endlos scheinenden Weite, in Mitten von Rentieren und der typischen, eher kargen Pflanzenwelt.
Nach insgesamt etwa 4 Stunden haben auch wir es zur Station geschafft, eine Ansammlung von mehreren Hütten, zur Verpflegung und zur Übernachtung. Wir haben uns auch an einem Windgeschützen Platz verpflegt, und starteten danach wieder auf den Rückweg, auf dem man dann durchaus merkte, dass der Weg an Höhe gewonnen hat, wir waren hier immerhin auf 1000m.
Die Abfahrt machte richtig Spass, es geht bei weitem nicht so runter wie bei uns im Alpenraum, aber reicht aus, um einen richtigen schönen Flow zu geniessen, die Stege waren dann auch mit Schwung oft gut zu nehmen.
Es war schon fast dunkel, als wir mit dem Sprinter auf unseren Übernachtungsplatz bei Storsjö unterwegs waren, und auf der Strasse einen Wildwechsel hatten. Ob es jetzt doch endlich einmal zwei Elche waren, oder doch nur wieder Rentiere, da sind wir uns jetzt gar nicht mehr so sicher.
Der Sonnenuntergang am See war aber, schwedentypisch, gigantisch, und es gab für einen kurzen Moment einen leicht grünlichen Schimmer von entfernten Polarlichtern.
Der Abschluss eines gelungenen Tages in der Ruhe Schwedens.